Ich war am WE tatsächlich auf meiner allerersten Buchmesse: Huiuiui, freiwillig wäre ich da nicht hingegangen. Tausende von Ständen und Abertausende von Menschen…
Doch ich hatte eine Mission und deshalb machte ich mich am Freitag auf die Reise nach Frankfurt, bzw. nach Weiterdorf…äh -Stadt, zum Hotel. Spät am Abend dort angekommen war es mir ein wenig peinlich mit dem ohrenbetäubenden Lärm, den mein Rollkoffer auf dem Beton hinlegte, das bereits schlafende „Nest“ wachzurütteln. Müde von der Reise endlich im Hotel angekommen musste ich feststellen, dass auf meinen Namen kein Zimmerschlüssel hinterlegt war…und weit und breit kein Mensch! Zum Glück traf ich irgendwann doch noch zwei nette junge Männer aus dem Verlag, die mir versicherten, dass ich heute getrost mein Haupt auf den Namen Christian Rammler niederlegen könne, da mit dieser nicht zu rechnen sei. Puh, noch einmal gut gegangen.
Als ich nach einer unruhigen Nacht schließlich die „Heiligen Messehallen“ betrat, meinte ich zuerst auf einem Kostümfest gelandet zu sein: überall sprangen Feen, Elfen, Einsprinzessinnen und andere Fabelwesen herum, mit denen ich beim Schieben durch die Gänge unfreiwilligen Körperkontakt hatte. Doch auch das überstand ich unbeschadet und wurde schließlich von sehr herzlichen Menschen am Stand von SCM Hänssler in Empfang genommen. Falls noch eine Restnervosität vorhanden war, schwand diese spätestens beim „Ausnahme-Espresso“ (Eigentlich faste ich Koffein für den besseren Schlaf. Doch auf der Bühne wollte ich dann doch nicht einschlafen), den mir die freundliche Azubine reichte. Als sich dann auch noch mein tapferer Ehemann bis zu mir durchgekämpft hatte, der sich für mich extra die halbe Nacht um die Ohren gehauen und in den Zug gesetzt hatte, war mein Glück vollkommen. Nun konnte nichts mehr schiefgehen.
Um 13 Uhr dann mein erster „Auftritt“ auf dem Roten Sofa, das in Wirklichkeit schwarz ist. Erstmals bekam ich ein Funkmikro angeschnallt und fühlte mich damit sogleich viel wichtiger. Doch das eigentlich wichtige war nicht ich, sondern meine Botschaft, die ich in die Welt (bzw. den paar Zuschauern, die geduldig ausharrten) posaunte: „Es gibt noch immer mehr als 45 Millionen Sklaven auf der Welt und das können wir nicht dulden!“ oder so ähnlich. Ausserdem erzählte ich von meinem Buch „Liebe ohne Grenzen“, aus dem Leben der unglaublichen Pranitha Timothy und schwupp, war die halbe Stunde schon um. Nun folgte die nächste wichtige Aufgabe, die ein „Prommi“ auf einer Buchmesse zu absolvieren hat: Signierstunde! Zum Glück gab es tatsächlich eine einzige dankbare Buchkäuferin, die auf ein Autogramm bestand, sodass medienwirksame Fotos geschossen werden konnten 🙂
Um 16 Uhr dann der nächste Streich auf der „International Bühne“ mit der bezaubernden Annette Friese. Eine dieser wunderbaren Menschen, die ich von der ersten Minute an in mein Herz geschlossen habe. (Wie macht man ein Herz? <3) Dort waren sogar ein paar mehr geduldige Zuhörer, die sich fleißig mit Armbändern unserer IJM #frei #unfrei– Kampagne schmückten: „Denn wir sind frei, doch Millionen von Menschen da draußen leben immer noch in Sklaverei!“