Ich hatte gerade ein spannendes Gespräch mit Björn Kern, dem Autor von Das Beste was wir tun können ist nichts . Im Grunde ist seine Aussage, dass wir nicht ethisch korrekt handeln, indem wir das tun, was von uns erwartet wird: ordentlich shoppen, im Netz surfen, durch die Welt fliegen,… Damit lassen wir Arbeitssklaven für uns arbeiten, beuten Natur und Tierwelt aus und fördern ausser unserem Bruttoinlandsprodukt gar nichts.

In seinem Buch stehen amüsante Anekdoten, wie er in den letzten Jahren begonnen hat, diesen Regeln weniger zu folgen und damit glücklich zu sein. Das hat mich inspiriert hier auch mal meine Ansätze, die Welt ein klein wenig gerechter zu machen, zum besten zu geben. Ich weiß, dass das nur winzige Anfänge sind – größtenteils um mein eigenes Gewissen zu beruhigen. Trotzdem würde man einen Unterschied merken, wenn sich auf einmal jeder so verhalten würde.

Heute die erste Folge:

FLEISCH

Ich möchte mich aufrichtig bei allen Vegetariern und Veganern entschuldigen, die ich noch vor wenigen Jahren milde belächelt habe. Ich dachte ersthaft: Ohne Fleisch kann man doch nicht leben! Das stimmt nicht. In einem einmonatigen Selbstversuch habe ich festgestellt, dass das sehr wohl möglich ist (ausser einer kleinen Grippe hab ich eigentlich nichts gemerkt ;-)) Je mehr ich mich mit den Bedingungen in der Tierhaltung beschäftige, umso mehr vergeht mir der Appetit! Nicht nur Tiere werden da zu den übelsten Bedingungen zusammengepfercht, gemästet, lebendig geschreddert, des Tageslichts beraubt und wie Ware behandelt, auch Menschen, die an einigen Schlachthöfen arbeiten. Sie werden beinahe wie Arbeitssklaven in Indien behandelt. Man verspricht ihnen zwar den Mindestlohn (meist Arbeiter aus Osteuropa), zieht ihnen aber so viel davon für die Miete eines schäbigen Zimmers ab, dass kaum etwas übrig bleibt, oder sie werden wieder entlassen ohne ihren Lohn zu sehen (Findet man alles in den einschlägigen Dokus zum Thema). Eine andere Chance als von ihrem Arbeitgeber zu mieten, haben sie nicht, weshalb viele sogar in den Wäldern leben, um ein wenig Geld nachhause schicken zu können. Ha – und das in Deutschland!!!

Nun hier meine Umgangsweise damit:

Ganz auf Fleisch verzichten möchte ich nicht. Deshalb habe ich meinen Fleischkonsum reduziert und versuche mich darauf zu beschränken, einmal pro Woche samstags auf dem Markt am Arnimplatz Fleisch, Wurst und Eier von einem Bauern zu kaufen. Durch Gespräche mit ihm und Augenzeugenberichte weiß ich, dass seine Tiere draußen gehalten werden und ein mindestens dreimal so langes Leben haben, wie in der Massentierhaltung. Das sind bei einem Huhn trotzdem nur drei Monate! Er gibt auch keine Antibiotika! Das Fleisch ist nicht teurere als an der Supermarkttheke und schmeckt köstlich! Leider werde ich bei Restaurantbesuchen häufig noch schwach und bestelle auch Fleischgerichte, wenn ich nicht weiß, ob die Tiere glücklich gelebt haben…es gibt also noch Ausbaubedarf. Was ich nicht mehr kaufe sind Döner, Schawarma und co…denn das ist das Fleisch der Tiere, die unter Sklavenbedingungen geschlachtet werden!

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