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Die Abwesenheit jeglichen künstlichen Geräusches lärmt in meinen Ohren, frische Luft, durchsetzt von Kiefernduft, möchte ich am liebsten auf Vorrat in meine Lungen saugen. Tänzelnde Wellen versetzen mich in die Art Trance, in der es keine Rolle mehr spielt welcher Wochentag gerade ist. Ich bin. Hier, jetzt, ohne Müssen.

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Leben – so fragil, so antastbar. Gerade erst haben zwei Menschen aus meinem Umfeld beschlossen, dass dieses für sie nicht mehr wert ist, gelebt zu werden. Gelähmt durch Krankheit und erdrückende Schwere, allen Wollens beraubt.
Und ich?… springe, gleite wie ein Fisch durch das kühle, klare Nass. Belebende Frische, Freiheit. Leben kann so reich sein, so unverschämt strotzen vor Lebendigkeit.

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Sirenen durchschneiden wie Messer die Stille, von allen Seiten gleichzeitig. Binnen Sekunden wird der malerische Waldsee zur Unglücksstätte.
Wozu sind wir in dieses Sein geworfen? Dieses Sein, das so ungerecht haushaltet, mit dem, was es zu bieten hat.
Blaulichter pulsieren nervös, eine Hundertschaft Uniformierter bewegt sich auf das Wasser zu, zu retten, was noch zu retten ist. Leben notfalls gewaltsam herbei zu zerren, wo es gerade zu weichen begonnen hat.
Wer will sich erheben, darüber zu bestimmen, wo es sein darf oder gar muss? Und wo es einfach ausgelöscht, vielleicht sogar allein zu diesem Zweck herbeigeführt wird?
Und das Verloschene? Ist es nicht wert, gesehen und begriffen zu werden?
Wie soll ich dem Tod einmal freundschaftlich die Hand reichen, wenn ich ihn vorher nicht kennengelernt habe? Wer ist er, der Geheimnisvolle? Eine Tür? Ein Weg in ein anderes Sein? Und dort? Wird man mich dort willkommen heißen? Wird man auch von Leben sprechen oder überhaupt sprechen? Oder werde ich allen Bewusstseins beraubt, nur schweben, weben, funktionieren – losgelöst von mir selbst?
Blicke, die in die Ferne schweifen, festgehalten von funkelnden Punkten im schwarzen Nichts. Erahnend, dass dahinter mehr ist als Nichts. Vielleicht alles und alle? Vielleicht Sinn, vielleicht Gerechtigkeit, vielleicht Verbundenheit?

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